Motivationspreis „Thurgauer Apfel“

Mit dem Thurgauer Apfel, dem Motivationspreis der Thurgauer Wirtschaft, werden herausragende unternehmerische Leistungen belohnt, die über die Kantonsgrenzen hinausstrahlen. Der mit 10‘000 CHF dotierte Preis wird jährlich verliehen. Die Preisträgerin bzw. der Preisträger erhält zusätzlich eine Trophäe. Die von Roland Friedl gestaltete Skulptur zeigt einen angebissenen Apfel. Der Motivationspreis wird vom Thurgauer Gewerbeverband, der IHK und der Thurgauer Kantonalbank in Kooperation mit der Thurgauer Regierung getragen. Ausgezeichnet werden Firmen und Institutionen, nicht aber Personen. Der Preisträger wird von einer unabhängigen Jury bestimmt.

Motivationspreis 2023 geht an ISA Sallmann AG

Das Traditionsunternehmen ISA Sallmann AG mit Hauptsitz in Amriswil ist Gewinnerin des Wirtschafts-motivationspreises «Thurgauer Apfel». Die Preisverleihung wird am Freitag, 12. Mai 2023, am Firmensitz stattfinden.

ISA Sallmann AG, das seit kurzem in siebter Generation geführte Familienunternehmen, ist spezialisiert auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von qualitativ hochwertiger Bodywear für Herren, Damen und Kinder. Die Firma ist der letzte Schweizer
Wäscheproduzent, welcher über eine eigene Strickerei verfügt und einen Grossteil der Stoffe in der Schweiz strickt und ausrüstet. Ebenso finden die Entwicklung, das Design und die Distribution sowie ein beachtlicher Teil des Zuschnittes in der Schweiz
statt.

In siebter Generation
Seit der Gründung im Jahr 1849 dient der Kanton Thurgau dem Unternehmen als Standort. Der gebürtige Sachse Johann Joseph Sallmann, der aufgrund der Deutschen Revolution in die Schweiz floh, war der Gründer des Traditionsunternehmens. Die Verbundenheit mit dem Thurgau wurde über die Jahre beibehalten und ausgebaut. Im Jahr 1968 wurde das heutige Hauptgebäude erbaut. Zuletzt wurde 2005 das Bekenntnis zum Wirtschafts-standort Thurgau mit einem Neubau für Lager- und Speditionszwecke bekräftigt. Jährlich produziert die Firma rund 1,5 Millionen Wäscheteile. Ab 1989 prägte Andreas Sallmann das Unternehmen in sechster Generation über viele Jahre. 2019 trat Christian Sallmann in die Geschäftsleitung ein und ein Jahr später auch sein jüngerer Bruder Thomas Sallmann. Damit ist nun bereits die siebte Generation in der Geschäftsleitung tätig.

Hohe Wertschöpfung und Nachhaltigkeit
Das Verständnis von Nachhaltigkeit geht bei der Marke ISA bodywear weit über den Einsatz von nachhaltigen Materialien, wie biologisch angebaute Baumwolle oder Mircomodal, hinaus. So produziert das Unternehmen einen grossen Teil der Stoffe am Hauptsitz in Amriswil. Die Veredelung erfolgt ebenfalls unter Einhaltung strengster gesetzlicher Vorschriften bei einem Schweizer Partner. Die Produkte machen keine Weltreise, bevor sie beim Kunden eintreffen: Dank der kurzen Transportwege zwischen den Produktionsstätten in der Schweiz und Portugal ist die CO2-Bilanz niedrig. Als langfristig denkendes Familienunternehmen ist sich die ISA Sallmann AG seiner sozialen und ökologischen Verantwortung bewusst und geht darum schonend mit natürlichen
Ressourcen um. Am Produktionsstandort in Portugal wird 100 Prozent der benötigen Prozessenergie mittels eigener hochmoderner Solaranlage produziert. Ebenso investiert das Unternehmen konsequent in einen modernen Maschinenpark, um in der Herstellung noch effizienter zu werden und dadurch auch möglichst wenig Ausschuss und Abfall zu produzieren.

Wachstum durch neue Strategie
Die Unternehmensgeschichte war von Beginn an innovativ. ISA Sallmann war 1849 die Begründerin der schweizerischen Trikotindustrie. Eine grosse Neuerung für den Schweizer Markt war die erstmalige Verwendung der Materialien Helanca und Nylon ab 1960, wodurch die Herrenunterwäsche bunt wurde. Spannend zu erwähnen ist, dass erst 2006 die erste Damenwäsche-Kollektion des Unternehmens auf den Markt kam. Im Rahmen der neuen strategischen Ausrichtung fokussiert sich das Unternehmen auf nachhaltiges Wachstum durch Sortimentserweiterungen sowie Erschliessung neuer Vertriebskanäle und Märkte. Ziel ist es auch, in ausgewählten Exportmärkten zu einer bedeutenden Marke im Bodywear-Bereich zu werden. Durch Kooperationen, wie beispielweise mit dem Tennisspieler Dominic Stricker oder der Schweizer Sporthilfe, will das Unternehmen gezielt neue Zielgruppen angehen.

Auswahlkriterien sehr gut erfüllt
Entsprechend erfüllt die ISA Sallmann AG für die Jury des «Thurgauer Apfels» die Auswahlkriterien wie Bekennt-nis zum Standort, Innovationskraft und Nachhaltigkeit sehr klar. Mit dem Einstieg der siebten Generation in die Geschäftsleitung wird offensichtlich, wie sehr das Unternehmen mit seiner Herkunft verbunden ist. Zudem ist es ein starkes Signal an die Mitarbeitenden, wenn ein Unternehmen so lange inhabergeführt und standorttreu bleibt. Die ISA Sallmann AG widersetzt sich dem Trend, Kleider von in Niedriglohnländern produzierenden Grossunternehmen zu kaufen und investiert stattdessen erfolgreich in den lokalen Standort und europäische Lieferketten. So ist der Wäschehersteller dem Thurgau treu geblieben und hat lokal Arbeits- sowie Ausbildungsplätze gefördert.

Christian, Thomas und Verwaltungsratspräsident Andreas Sallmann (mitte). Bild: pd