Rund um Käse ist ihm wohl

Am 12. Dezember 2016 hat die Thurgauer Zeitung einen tollen Beitrag zum Lernenden Thomas Egli abgedruckt, welche Milchtechnologe bei der Käserei Müller Thurgau lernt. Die Käserei Müller Thurgau gehört unserem Vorstandsmitglied Tony Müller und ist zudem auch Mitglied beim Thurgauer Gewerbeverband.

Untenstehend der Bericht aus der Thurgauer Zeitung (Quelle: Thurgauer Zeitung, 12.12.2016, Yvonne Aldrovandi-Schläpfer)

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HAGENWIL ⋅ Thomas Egli aus Amriswil ist im zweiten Ausbildungsjahr als Milchtechnologe bei der Käserei Müller Thurgau. Der 17-Jährige könnte sich keinen anderen Beruf vorstellen. Hygiene in einem Lebensmittelbetrieb ist das A und O.

Qualität sichert unsere Existenz: «So lautet unser Motto», sagt Thomas Egli und zeigt auf die grosse Tafel gleich neben dem Eingang. Hygiene sei das Wichtigste im Betrieb. Nur so könne das Endprodukt – der Käse – mit hoher Bewertung und hoher Punktzahl verkauft werden, erzählt er. Der angehende Milchtechnologe ist im zweiten Ausbildungsjahr bei der Käserei Müller Thurgau in Hagenwil.

«Ich stamme aus einer richtigen Käser-Familie», erzählt der 17-Jährige schmunzelnd. Sein Vater sei Käser, seine Mutter habe früher in der Käserei die Büroarbeiten erledigt, und auch sein Bruder habe Milchtechnologe gelernt, ebenfalls bei der Käserei Müller Thurgau. Schon als Knirps sei er oft im elterlichen Käsereibetrieb gestanden, habe zugeschaut und manchmal Brettli gewaschen, erinnert sich der Amriswiler. Später habe er dann beim Aufladen der Käselaibe geholfen. Für Thomas Egli war klar: «Milchtechnologe möchte ich werden.»

Milchtechnologinnen und -technologen verarbeiten Rohmilch und stellen lokale und regionale Milchprodukte her. Zudem steuern sie Produktionsanlagen, warten Maschinen und kontrollieren die Produkte. Die dreijährige Milchtechnologen-Ausbildung gibt es seit 2001, entstanden aus den Berufen Käser und Molkerist.

32000 bis 33000 Käselaibe

Bei der Käserei Müller Thurgau wird ausschliesslich Käse produziert. In der Käserei in Hagenwil sei es der Emmentaler, in der Käserei Sibenhusen/Muolen seien es Appenzeller, drei verschiedene Sorten Müller-Thurgau, Hagenwiler Schlosskäse, Raclette Suisse und Almensberger, weiss der Auszubildende. Sämtliche Käse gelangen zur Reifung in das neu erstellte Käselager in Hagenwil. Hier habe es Platz für etwa 32000 bis 33000 Käselaibe, und es ist noch ausbaufähig auf eine Kapazität von 68000 Laiben. «Dreieinhalb Monate alt ist der jüngste und 15 Monate der älteste Käse, der in den Handel kommt», erklärt Thomas Egli. Gelagert werden die Laibe auf Tannenholzbrettern. Die Holzinhaltstoffe wirken antibakteriell, und ausserdem sei Holz atmungsaktiv.

Der Emmentaler sei zu einem grossen Teil für den Export bestimmt. Auch rund 60 bis 70 Prozent der Kleinkäse, die in Sibenhusen hergestellt werden, gelangen ins Ausland. Schweizer Käse sei im Ausland beliebt, sagt der Lernende und verrät, dass der «grüne» Müller-Thurgau sein Lieblingskäse sei. Die Milch, die zweimal täglich mit dem Tankfahrzeug angeliefert wird, stamme von rund 50 Bauern aus Hagenwil und Umgebung. Dabei werde der Rohstoff genau kontrolliert, denn nur einwandfreie Milch werde für die Käseherstellung verwendet. «Wird beispielsweise eine Kuh mit Antibiotika behandelt, darf keine Milch dieses Tieres abgeliefert werden», betont der Auszubildende.

Vorkäsen gehört zu seinen Lieblingstätigkeiten

Die Voraussetzungen, um den Beruf zu erlernen, seien unter anderem: Freude am Umgang mit Lebensmitteln, Hygienebewusstsein, technisches Verständnis und gute Gesundheit. «Man muss anpacken können und körperlich fit sein», meint Egli. Hygienebewusstsein sei äusserst wichtig. Die Arbeitskleidung werde täglich gewechselt, das Tragen von Schürze und Gummistiefeln mit Stahlkappen ein absolutes Muss. Der Milchtechnologen-Beruf sei bei den Jungen nicht besonders beliebt, bedauert er. Irgendwie habe dieser Job ein verstaubtes Image - viele meinen auch, es sei eine langweilige Tätigkeit. Doch der Beruf sei breit gefächert, abwechslungsreich und verlange zudem handwerkliches Geschick. Zu seinen Lieblingstätigkeiten gehöre das Vorkäsen: Die Milch wird erwärmt, dann werden natürliche Bakterienkulturen sowie Lab beigemischt, und schliesslich wird die geronnene Masse mit der Käseharfe in gleichmässige Stücke zerkleinert. Die Bakterienkulturen werden im betriebseigenen Labor angesetzt. Für die grossen Löcher im Emmentaler wird eine spezielle Bakterienkultur zugesetzt. Das Vorkäsen sei eine der anspruchsvollsten Arbeiten.

An die Arbeitszeiten habe er sich inzwischen gewöhnt, bemerkt Egli. Um fünf Uhr in der Früh beginne meistens der Arbeitstag und ende nach dem Mittag. Jedes zweite Wochenende arbeite er. In der Freizeit spielt Thomas Egli gerne Fussball oder trifft sich mit Kollegen. Er brauche Bewegung und sei gerne an der frischen Luft. Thomas Egli geizt nicht mit Lob: «Mir gefällt es in meinem Lehrbetrieb super. Es ist ein grosses Unternehmen, aber trotzdem sehr familiär. Ich fühle mich hier rundum wohl.»

Thomas Egli im Käselager, wo die Laibe auf Holzebrettern reifen.