​Leere Kasse einfach weitergeben?

Schon seit Jahren ist klar, dass die AHV ohne Reform sehr schnell in Schieflage gerät. Deshalb berät das Parlament im Moment die Altersvorsorgereform 2020, informierte CVP-Ständerätin Brigitte Häberli an der Medienorientierung des Thurgauer Komitees „Nein zur teuren AHV-Initiative“. Die Verteilung nach dem Giesskannenprinzip, wie es die Initiative fordert, ist unsolidarisch und teuer. Ein Ja würde jährlich zusätzliche Kosten von 4,1 Milliarden Franken verursachen, dazu kommen noch 7,5 Milliarden Demografie-Defizit. Damit müsste jedes Jahr ein Loch von 13 Milliarden gestopft werden. Die Initiative ist unsolidarisch gegenüber den Jungen, eine Gefahr für das Gewerbe und ungerecht gegenüber den Rentnerinnen und Rentnern, die Ergänzungsleistungen beziehen. Die junge SVP-Kantonsrätin Petra Kuhn will nicht mitansehen müssen, wie ein massives Loch in die erste Säule gefressen wird. Es sei nicht gerecht, die AHV jetzt mit den Beiträgen der heutigen Erwerbstätigen auszubauen, wenn man gleichzeitig eine grosse Unsicherheit verspüre, ob die heutigen Einzahler in zwanzig, dreissig Jahren noch eine Rente bekommen. „Gerechtigkeit zwischen den Generationen Ja“, meinte Kuhn, „unsolidarische Initiativen Nein“. Hansjörg Brunner, FDP-Kantonsrat und Präsident des Thurgauer Gewerbeverbandes macht sich als Familienvater von zwei Jugendlichen und als Vertreter der KMU-Wirtschaft Sorgen um Gegenwart und Zukunft der AHV. Wie die pauschale Erhöhung finanziert werden soll, kümmert die Initianten nicht. „Einfach die leere Kasse den Jungen weitergeben, das ist verantwortungslos.“ Bei einer Finanzierung über höhere Lohnprozente würde das Geld in der Lohntüte und den Betrieben bei den notwendigen Investitionen fehlen. Dieser Kostenschub sei nicht verantwortbar, betonte Brunner.

Die AHVplus-Initiative wird von SVP, FDP, CVP, BDP, glp, EVP, Jungfreisinngen, Junge SVP, Junge CVP, Industrie- und Handelskammer Thurgau, Thurgauer Gewerbeverband und Verband Thurgauer Landwirtschaft abgelehnt.

Die leere Kasse einfach den Jungen weitergeben? Dagegen wehren sich die Mitglieder des Thurgauer Komitees „Nein zur teuren AHV-Initiative“.
Vlnr: Ständerätin Brigitte Häberli, Gewerbepräsident Hansjörg Brunner, SVP-Kantonsrätin Petra Kuhn